BU-Antrag abgelehnt – woran liegt’s?

Wer berufsunfähig wird, verlässt sich oft auf seine Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch nicht jeder Antrag auf Leistung führt automatisch zum Erfolg: Die Ablehnungsquote liegt aktuell bei rund einem Drittel – aus sehr unterschiedlichen Gründen.

Der häufigste Grund für eine Ablehnung ist, dass Versicherte nicht alle geforderten Unterlagen einreichen oder den Kontakt abbrechen. Laut aktueller Zahlen des Analysehauses MORGEN & MORGEN trifft das auf über 38 Prozent aller abgelehnten Fälle zu. Fast genauso häufig wird die Berufsunfähigkeit selbst nicht anerkannt – in gut einem Drittel der Fälle wird das geforderte Maß von 50 Prozent Erwerbsminderung nicht erreicht.

Weitere Ablehnungsgründe sind formaler Natur: In gut acht Prozent der Fälle lagen nachweislich falsche Angaben bei Antragstellung vor (Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht), in rund sechseinhalb Prozent wurde der Vertrag wegen Täuschung oder Betrugs angefochten. Sonstige Gründe wie etwa das Fehlen eines versicherten Ereignisses machten etwa elf Prozent aus.

Was viele nicht wissen: In der Regel versuchen Versicherer zunächst eine außergerichtliche Einigung. Rund zwei Drittel der Fälle, in denen es zu einer Klage kommt, enden mit einem Vergleich. Nur etwa zehn Prozent der Prozesse gewinnt der Kunde vollständig – rund 22 Prozent hingegen der Versicherer.

Was bedeutet das für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Eine gute Vorbereitung auf den Leistungsantrag ist entscheidend. Wer alle geforderten Unterlagen vollständig einreicht, gut dokumentiert und sich fachlich beraten lässt, hat deutlich bessere Chancen. Wichtig ist auch: Ehrlichkeit bei der Antragstellung – wer frühzeitig alle Vorerkrankungen angibt, läuft später nicht Gefahr, den Versicherungsschutz durch formale Fehler zu verlieren.

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